Abbildung 1: CCH Hamburg - DSAG-Technologietage 2024
Am Dienstag war der offizielle Start der DSAG-Technologietage mit der Eröffnungskeynote. Im Mittelpunkt standen hier Themen wie Generative AI, Sustainability und das lang geforderte Security Configuration Dashboard. Im Anschluss nach der Mittagspause und Besuchen bei den Ausstellern ging es zu den ersten Sessions des Tages. Das Angebot war breit gefächert und die Entscheidung, den für sich vermeintlich interessantesten Beitrag auszuwählen, gar nicht so einfach. Thematisch haben wir uns Beiträge zu Leitfäden und Referenzarchitekturen der SAP BTP, schneller App-Entwicklung mittels SAP MDK und der Perspektive der Deutschen Bahn, warum es nicht ohne Entwickler geht, angehört.
Die Keynote finden Sie zum erneuten Anschauen auch jederzeit online:
Mit einer der für uns interessantesten Beiträge war ein Erfahrungsbericht zu der „SAP S/4 Finance Migration: Die Reise eines ABAP-Entwicklers durch unbekannte Welten und Herausforderungen“ von Patrick Thaler und Florian Kopp. Die beiden Referenten haben ehrliche Einblicke in die Migration des Finance Systems bei SPAR gegeben. Dabei haben sie gezeigt, welche Hürden im Vorfeld genommen werden mussten, welche Reports, die seitens SAP empfohlen wurden, sich für die Datenmigration als wenig hilfreich herausgestellt haben und wie enorm wichtig es ist, ein Team für ein solches Projekt aufzusetzen, bei dem sich die Skills perfekt ergänzen. Mit 9 internen und 11 externen Entwicklern haben sie es geschafft, Hand in Hand mit vielen Code Reviews die Migration zu stemmen und die Hürden gemeinsam zu überwinden. Dabei haben sie auch die Rolle des ABAP RESTful Application Programming Models (RAP) sowie des Flexible Programming Models in den Vordergrund gestellt und somit unsere Meinung von einer zukünftig unverzichtbaren Rolle von RAP im Kontext S4/HANA untermauert.
Auch der Erfahrungsbericht von Dürr und cbs ging der Frage nach, ob die SAP BTP denn der „heilige Gral“ sei. So wurden viele unterschiedliche Praxisbeispiele genannt und diese jeweils mit Lösungsansätzen der BTP verknüpft. So viel kann verraten werden – nicht immer löst die SAP BTP alle Probleme.
Weitere anschauliche Praxiserfahrungen der letzten Monate und Jahre gab es bei einer Panel-Diskussion über SAP Build in Bezug auf Governance. Hierbei standen explizit der zu kontrollierende Entwicklungsprozess sowie die Berechtigungen und Schulungen der Mitarbeiter in Fachabteilungen im Mittelpunkt, die bei SAP Build eine Entwicklerrolle einnehmen können.
Am Mittwoch ging es weiter mit spannenden Einblicken und wir haben die Gelegenheit genutzt, auch Beiträge zu hören, die sich nicht vorrangig mit unserer Kernkompetenz befassen. Trotz des ersten Zeitslots morgens um 9 Uhr hat IBS Schreiber es geschafft, mit „Hacking“ – im Titel so zu polarisieren, dass der Vortragssaal aus allen Nähten geplatzt ist. Und auch wenn optimal gewählte Titel kein Qualitätsmerkmal für gute Beiträge sind, haben Lisa Niekamp und Thomas Thiede einen fesselnden Vortrag darüber gehalten, wie viel Hackingpotential eigene Geschäftsprozesse bieten. Sie haben gezeigt, dass das Risiko eines Angriffs nicht nur von außen ausgeht, sondern mit den eigenen Beschäftigten auf unterschiedliche Art und Weise in jedem Unternehmen schlummert. Mit CheckAud® hat IBS Schreiber eine Lösung entwickelt, die auch von Wirtschaftsprüfern eingesetzt wird und präventiv in Unternehmen eingesetzt werden kann, um Berechtigungskonzepte aufzusetzen, die die Risiken eines Angriffs minimieren.
Am selben Tag gab es einen weiteren gemeinsamen Erfahrungsbericht der Lufthansa und SAP sowie einen Ausblick auf neue Funktionen im Bereich der modernen Fiori Entwicklung. Das Thema Collaborative Draft war dabei ein Hauptthema und es sollte nicht der letzte Vortrag gewesen sein, wo wir diese neue Technologie live sehen konnte. Mit Collaborative Draft ist es möglich, ähnlich wie man es von Microsoft Produkten bereits seit einiger Zeit kennt, gemeinsam mit Kollegen an einem Business-Objekt zu arbeiten und dieses parallel mit Informationen anreichen zu können.
Donnerstag ging es dann im Anschluss an die DSAG-Technologietage weiter mit der DSAG-TechXChange. Hier wurden mehrere Sessions angeboten, von Expertenvorträgen über Hands-on-Session bis zu Sprechstunden der jeweiligen Arbeitsgruppen. Für advades stand dabei die Entwicklung mit ABAP Cloud und RAP im Vordergrund und so waren wir vor allem von einer der letzteren Sessions, gehalten von Marcel Hermanns, „ABAP Cloud in Action – Übersicht und Ausblick“ begeistert, da hier auf bereits vorhandene sowie zukünftig noch kommende Funktionen eingegangen wurde und dies jederzeit mit Code-Beispielen von Volker Drees unterlegt wurde.
Ein Bericht von Julia Herrmann und Tim Förster